Die Begrundung des internationalen Umweltrechts suchen die meisten in der Ortlosigkeit seines Gegenstands: Die okologische Frage kann im Alleingang souveraner Staaten nicht bewaltigt werden. Die etwa im Klimaschutzrecht evidenten regulatorischen Probleme lassen sich hiernach nur durch mehr Verrechtlichung und Konstitutionalisierung losen. Doch das internationale Umweltrecht ist keineswegs ortlos, sondern hat eine sehr konkrete Geographie. Es ist keine Uberwindung des Staatenvolkerrechts, sondern die Ausgestaltung der zentralen weltpolitischen Verschiebung im 20. Jahrhundert - der Auflosung des klassischen Imperialismus. Sigrid Boysen rekonstruiert die Begriffe und Institute des heutigen internationalen Umweltrechts genealogisch. Was einst dazu diente, die handelspolitischen Unsicherheiten nach Ablosung der kolonialen Herrschaft zu stabilisieren, teilt die Erde auch heute ein in industrialisierte Zonen und deren aussere Natur.
ISBN: | 9783161575648 |
Publication date: | 3rd March 2021 |
Author: | Sigrid Boysen |
Publisher: | Mohr Siebeck |
Format: | Hardback |
Pagination: | 393 pages |
Series: | Jus Publicum |
Genres: |
Methods, theory and philosophy of law Legal history Public international law Law |