Johann Joachim Winckelmann befasst sich mit der Unsicherheit seiner Zeit in Bezug auf die Bedeutung von Kunst. Die vorliegende Arbeit widmet sich im ersten Teil Winckelmanns Beschreibungskunst und zeigt, wie der Gruendervater der modernen Kunstgeschichtsschreibung ein aesthetisches System skizziert, das die Geschichtlichkeit von Kunst transzendiert und Kunstwerke nach ihrer Wirkung in der Gegenwart bewertet. Der zweite Teil untersucht die Winckelmann-Rezeption durch Lessing, Herder, Moritz und Goethe, wobei die Auseinandersetzung mit der Kunstbeschreibung im Vordergrund steht. Mit der Beschreibung von Fragmenten, Ruinen, d.h. Ueberresten einer einstigen praetendierten Ganzheit, setzt Winckelmann in der zweiten Haelfte des 18. Jhs. eine einzigartige literarisch-aesthetische Produktion in Gang. Die Sehnsucht nach dem Verlorenen, die Winckelmann am Ende der Geschichte der Kunst anspricht, ist eine Lust zu sehen und zu fuehlen, ein Verlangen nach Originalitaet der Sinne und nach Freiheit. Die Vorstellung eines idealen Griechenlands, die Winckelmann in seinen Schriften entwirft, beruht auf unbestimmten und daher diskursiv unfassbaren Grundbegriffen. Gerade dies uebt auf die Leser eine grosse Faszination aus.
ISBN: | 9783906770048 |
Publication date: | 11th February 2003 |
Author: | Raimund M Fridrich |
Publisher: | Lang, Peter, AG, Internationaler Verlag der Wissenschaften an imprint of Lang, Peter, AG, Internationaler Verlag der Wissen |
Format: | Paperback |
Pagination: | 279 pages |
Series: | Europaische Hochschulschriften : Reihe 1: Deutsche Sprache Und Literatur |
Genres: |
The arts: general topics Literature: history and criticism Literary studies: general Literary studies: c 1800 to c 1900 |