Dialektstrukturen in Grenzlandschaften

Dialektstrukturen in Grenzlandschaften Synopsis

Eine Materialerhebung bei 120 Gewaehrsleuten aus sechs Aargauer Gemeinden im Bereich des Zusammenflusses von Aare und Rhein hatte zum Ziel, spezifische Vokalstrukturen dieser Uebergangszone zwischen Ost- und Westschweizerdeutsch, vor allem auch in Auseinandersetzung mit den Ergebnissen des Sprachatlasses der deutschen Schweiz, zu untersuchen. In einem zweiten Schritt wurde die Arbeit ueber die Landesgrenze hinaus in den Raum Waldshut ausgedehnt. Das dort von 25 Gewaehrsleuten zusammengekommene Material sprengte die anfaenglich konzipierte Fragestellung in vielfaeltiger Weise. Neben den altmundartlichen Dialektunterschieden, die im ganzen Gebiet vorwiegend als Ost-West-Gegensaetze fassbar sind, draengen sich juengere Nord-Sued-Unterschiede, die mit der Landesgrenze zusammenfallen, immer mehr in den Vordergrund. Eine ganze Palette von solchen jungen Grenzgegensaetzen wird aufgedeckt und vielfaeltig beleuchtet. Dabei wird deutlich, dass die Veraenderungen, welche die Mundarten beidseits des Rheins erfasst haben, in ganz unterschiedlicher Richtung verlaufen, und dass deswegen die sprachlichen Gemeinsamkeiten dieser Grenzlandschaften immer mehr abnehmen.