Mit dem Geschmacksbegriff analysiert die Arbeit die Zentralkategorie der fruehbuergerlichen Poetik. Sie betritt Neuland, indem sie die Geschmacksdiskussion als Indiz einer rhetorisierten, auf Breitenwirksamkeit angelegten Literatur begreift, statt sie weiterhin aus der Perspektive der idealistischen Aesthetik und Philosophie anzugehen. Der Rueckgriff auf die oeffentlichkeitsbezogene Rhetorik der Antike ermoeglicht, der Komplexitaet des Geschmacksbegriffes gerecht zu werden, die in ihm zum Ausdruck kommende Verzahnung von Produktion und Rezeption darzustellen und den Zusammenhang von Moralistik und Aesthetik aufzudecken, den die Aufklaerer unterstreichen. Die Untersuchung belegt, dass die massgeblichen Neuerungen der Poetik des fruehen 18. Jahrhunderts als Vereinnahmung antik-rhetorischer Praktiken zu begreifen sind, die den Beduerfnissen einer Publikumsliteratur buergerlich-oeffentlichen Gepraeges dienstbar gemacht werden.
ISBN: | 9783820471366 |
Publication date: | 31st December 1982 |
Author: | HansJürgen Gabler |
Publisher: | Peter Lang Edition an imprint of Lang, Peter, GmbH, Internationaler Verlag der Wiss |
Format: | Paperback |
Pagination: | 464 pages |
Series: | Europaische Hochschulschriften : Reihe 1: Deutsche Sprache Und Literatur |
Genres: |
Literary studies: general Literary studies: c 1800 to c 1900 Cultural studies: customs and traditions |