Anmut ist ein wenig beachtetes Phaenomen in der Geschichte der Aesthetik. Als Schoenheit der Bewegung unterscheidet sie sich von der starren Schoenheit des Koerperbaus und bezeichnet als Verdienst des Subjekts die Harmonie des Commercium mentis et corporis. Spontaner Ausdruck und unmittelbare Wahrnehmung der grazioesen Gebaerde stehen in Opposition zu aesthetischer Darstellung und reflexivem Begreifen dieser Bewegung als Schriftzug der Seele. Evidenz des Ideals versprechen weder lebendige Modelle noch die Ikonographie der drei Grazien, sondern nur die Vorbilder klassizistischer Kunst. Das Paradox der vermittelten Unmittelbarkeit aus Kleists Marionettentheater wird an der zentralen Definition von Anmut als Bilderschrift der Empfindungen in Schillers Ueber Anmuth und Wuerde deutlich: Aesthetik, Semiotik und Anthropologie zeigen im 18. Jahrhundert an dem Ideal der menschlichen Bewegung ihre widerstreitenden Ansprueche.
ISBN: | 9783631497944 |
Publication date: | 1st June 1996 |
Author: | Janina Knab |
Publisher: | Peter Lang Edition an imprint of Lang, Peter, GmbH, Internationaler Verlag der Wiss |
Format: | Paperback |
Pagination: | 334 pages |
Series: | Europaische Hochschulschriften : Reihe 1: Deutsche Sprache Und Literatur |
Genres: |
The arts: general topics Biography, Literature and Literary studies Literary studies: general Literary studies: c 1800 to c 1900 Philosophy: aesthetics |