Die Malerei Hans Memlings wird in der Literatur tendenziell als lieblich und mild, vor allem aber ohne besondere Expressivitaet, als konservativ und nahezu ausschliesslich als in der Folge von Rogier van der Weyden stehend charakterisiert. Folglich wurden vielfach die Arbeiten des Kuenstlers chronologisch geordnet mit dem Ergebnis, dass ein uneinheitliches Memlingbild entstand, in dem allenfalls die Gefaelligkeit der Bilder die eine oder andere positive Einschaetzung erlaubte. Das Memlingbild aber aendert sich, wenn anstelle der Chronologie die Zusammenstellung einzelner Werkgruppen tritt und wenn diese Gruppen anhand einer an der Rezeptionsaesthetik orientierten Fragestellung auf ihre Publikumswirksamkeit untersucht werden: Memling baut ueber den gesamten Zeitraum seines nachweisbaren Schaffens ein spezifisch kommunikatives Verhaeltnis zwischen Bild und Betrachter auf. Seine Werke bilden keine Realitaet nach, sondern schaffen etwas, was er als Realitaet vorstellt.
ISBN: | 9783631472750 |
Publication date: | 1st August 1994 |
Author: | Barbara M Thiemann |
Publisher: | Peter Lang Edition an imprint of Lang, Peter, GmbH, Internationaler Verlag der Wiss |
Format: | Paperback |
Pagination: | 201 pages |
Series: | Europaische Hochschulschriften : Reihe 28: Kunstgeschichte |
Genres: |
History of art Paintings and painting |