Die Stilkunst fruehchristlicher Autoren wird in der Forschung haeufig zu Unrecht als Synthese von Christentum und Rhetorik beurteilt. Ziel dieser Arbeit ist der Nachweis, dass der Umgang der Kirchenvaeter mit der Rhetorik ein Beispiel fuer die Chresis, die bewusste Nutzung antiker Kulturgueter durch die Christen, darstellt. Durch eine Motivstudie zum Bild Fucus eloquentiae (Schminke der Beredsamkeit) und eine Interpretation der Homiletik Augustins, die er unter Benutzung Ciceros verfasste, wird die Theorie der Vaeter ueber das Verhaeltnis von Form und Inhalt eroertert: Die Form muss dem Inhalt angepasst werden, der Redeschmuck hat dienende Funktion. Nach einer Einfuehrung in Kolometrie und Rhythmustechnik wird im Hauptteil gezeigt, wie Leo Magnus ueberlegen die Mittel der lateinischen Kunstprosa benutzt und den Gegenstaenden (res) seiner Darstellung anpasst, so dass die Eloquenz gleichsam in den Gegenstaenden zu liegen und sich aus ihnen wie von selbst zu ergeben scheint. Immer wieder benutzt er dabei das Stilmittel der Antithese, das auch von anderen kirchlichen Autoren haeufig verwendet wird. Sie ist nach Augustin im Wesen der Schoepfung, die aus Gegensaetzen komponiert ist, angelegt.
ISBN: | 9783631437582 |
Publication date: | 1st April 1991 |
Author: | Wilhelm Blümer |
Publisher: | Peter Lang Edition an imprint of Lang, Peter, GmbH, Internationaler Verlag der Wiss |
Format: | Paperback |
Pagination: | 201 pages |
Series: | Europaische Hochschulschriften : Reihe 15: Klassische Sprachen Und Literaturen |
Genres: |
Literary studies: ancient, classical and medieval Philosophy of religion Christianity |