Inwieweit eignet sich die durch ein Denkmal beschworene kollektive Erinnerung als Mittel zur Katharsis? Die Arbeit untersucht Wirkungszusammenhaenge, welche die Errichtung des Vietnam Veterans Memorial in Washington, D.C., bestimmten. Fuer die amerikanische Gesellschaft wurde das Vietnam-Denkmal zum Symbol der Auseinandersetzung um den Krieg. Die oeffentliche Rhetorik, die detailliert dargestellt wird, betonte dabei das Ziel der Aussoehnung zwischen Befuerwortern und Gegnern des Vietnamkriegs. Die Denkmalerrichtung wurde jedoch nur dadurch moeglich, dass man die Rechtfertigungs- und Schuldfrage ausklammerte, also ein unpolitisches Denkmal schuf. Das Frauendenkmal und die Dreisoldaten-Statue sind das Ergebnis weiterer Kompromisse. Die Wand mit den Namen der rund 58 000 Gefallenen wurde zu einer Art Klagemauer und sakralem Objekt. Dabei ist die Bedeutung der Namen und der Votivgaben im Kontext symbolischer Handlungen und der Generierung einer kollektiven Erinnerung zentral. Die amerikanische Kontroverse kann als Lehrbeispiel fuer die anhaltende deutsche Debatte ueber das Holocaust-Mahnmal verstanden werden.
ISBN: | 9783631366936 |
Publication date: | 6th October 2000 |
Author: | Ingrid Gessner |
Publisher: | P. Lang an imprint of Lang, Peter, GmbH, Internationaler Verlag der Wiss |
Format: | Paperback |
Pagination: | 170 pages |
Series: | Mainzer Studien Zur Amerikanistik |
Genres: |
Language teaching theory and methods History of the Americas Social and cultural history Sociology: work and labour Political science and theory |