Karl Kraus' Kulturkritik deutete auf ein religioeses Ziel: Er beabsichtigte, durch Besinnung auf die Wortreligion des biblischen Judentums ein nicht-orthodoxes, universales Judentum durch Sprache zu gruenden. Jeder Mensch - ob juedisch oder nicht - koenne mit einer absoluten Macht, die sich im Wort offenbart, in den Dialog treten. Nicht allein, dass sich die Basis seiner Sprachtheologie an der urjuedischen Vorstellung des Dialogs zwischen Gott und den Menschen bewusst orientierte, wird durch die vergleichende Analyse zentraler Passagen von Kraus' Werk mit den Maximen juedischer Religiositaet deutlich. Er nutzte dieses juedische Prinzip auch zur eigenen Identitaetsfindung und liess es als ethisches Potential in seiner Kulturkritik wirken.
ISBN: | 9783631326862 |
Publication date: | 1st December 1997 |
Author: | Alexander Lang |
Publisher: | Peter Lang Edition an imprint of Lang, Peter, GmbH, Internationaler Verlag der Wiss |
Format: | Paperback |
Pagination: | 167 pages |
Series: | Europaische Hochschulschriften : Reihe 1: Deutsche Sprache Und Literatur |
Genres: |
Literary studies: c 1900 to c 2000 |