Die strafrechtliche Ahndung des durch die Justiz im Dritten Reich begangenen Unrechts gilt als gescheitert. Obwohl im nationalsozialistischen Deutschland der "Dolch des Morders unter der Robe des Richters verborgen" war, wurde nach dem Krieg kaum ein Vertreter der Justiz verurteilt. Dieser Umstand wurde vielfach vereinfachend mit der biografischen Belastung der nach 1945 uber ihre ehemaligen Kollegen urteilenden Richter erklart. Zu wenig Beachtung fand bisher die rechtliche Argumentation, die den Urteilen zugrunde lag und die sich vor allem auf eine aus dem Straftatbestand der Rechtsbeugung abgeleitete Privilegierung stutzte. Alexander Hoeppel analysiert die Strafrechtsdogmatik der nach 1945 gefallten Urteile, zeichnet die bis zum heutigen Tage fortlaufenden Entwicklungslinien nach und bewertet sie als "strafrechtliche Selbstimmunisierung".
ISBN: | 9783161570223 |
Publication date: | 4th October 2019 |
Author: | Alexander Hoeppel |
Publisher: | Mohr Siebeck |
Format: | Paperback |
Pagination: | 605 pages |
Series: | Beitrage Zur Rechtsgeschichte Des 20. Jahrhunderts |
Genres: |
Criminal procedure Methods, theory and philosophy of law Legal history Criminal law: procedure and offences |