Informationspflichten Im Wettbewerbs- Und Vertragsrecht

Informationspflichten Im Wettbewerbs- Und Vertragsrecht Synopsis

English summary: Market practices law and contract law are converging, particularly in the field of information duties. Christoph Busch shows similarities between the sets of rules in the BGB (German Civil Code) and the UWG (Unfair Competition Act). He shows the parallels with regard to patterns of argumentation and proposals for systematization in case law and jurisprudence and develops common criteria for the justification of information duties for both areas of law. It becomes obvious that the protection of the market order by competition law and the protection of private autonomy by contract law constitute a functional unity. The author sketches a path towards a 'comprehensive information regime' to be developed by lawmakers and scholars. The need for such a step is highlighted by the recent directive on unfair commercial practices.


German description: Lauterkeits- und Vertragsrecht nahern sich einander an - auch unter dem Einfluss des Gemeinschaftsrechts. Dies gilt insbesondere fur vorvertragliche Informationspflichten. Christoph Busch zeigt Gemeinsamkeiten der Pflichtenregime in UWG und BGB. Parallelen werden sichtbar bei Argumentationsmustern und Systematisierungsansatzen in Rechtsprechung und Literatur. Fur beide Rechtsgebiete entwickelt der Autor gemeinsame Kriterien zur Rechtfertigung von Informationspflichten. Dabei wird deutlich: Wettbewerbsrechtliche Marktordnung und vertragsrechtlicher Individualschutz bilden eine funktionale Einheit. Die Informationsregime in UWG und BGB umgeben die Entschliessungsfreiheit der Marktteilnehmer wie zwei konzentrische Schutzwalle. Je nach Fallgestaltung erweist sich dabei entweder der innere (vertragsrechtliche) oder der aussere (wettbewerbsrechtliche) Schutzwall als wirksamer. Die enge Verzahnung der beiden Informationsregime fuhrt dazu, dass sich wettbewerbs- und vertragsrechtliche Informationspflichten wechselseitig beeinflussen: Vertragsrechtliche Wertungen sind bei der Auslegung wettbewerbsrechtlicher Regelungen zu berucksichtigen und umgekehrt.
Der Autor skizziert die Annaherung von UWG und BGB und zeichnet Entwicklungslinien fur die Schaffung eines 'rechtsgebietubergreifenden Informationsregimes'. Die Dringlichkeit dieser Aufgabe fur Rechtsetzung und Wissenschaft wird unterstrichen durch die Richtlinie uber unlautere Geschaftspraktiken.