Beim Uebergang von diktatorisch oder autokratisch regierten Staaten zu demokratischen Gemeinwesen stellt sich jeweils die Frage, wie mit der Unrechtsvergangenheit umgegangen werden soll. Die Problematik des juristischen Umgangs mit einer Vergangenheit, die durch die Veruebung von schweren Menschenrechtsverletzungen charakterisiert ist, wird in dieser Arbeit anhand der Fallstudie des suedafrikanischen Gesetzes zur Foerderung der Nationalen Einheit und Versoehnung untersucht. Nach einem Hinweis auf die Hintergruende des suedafrikanischen Konfliktes wird auf die Ausgestaltung der suedafrikanischen Regelung der Konfliktloesung eingegangen: Wodurch ist dieses Modell fuer die Aufarbeitung der Vergangenheit gekennzeichnet? Was fuer Ziele, Funktionen und Aufgaben hatte die von Erzbischof Tutu geleitete Wahrheits- und Versoehnungskommission? Welche Kritik wurde an ihr geaeussert? Ziel des Autors ist es, die Kernelemente der suedafrikanischen Konzeption deutlich zu machen und sie aus staatsrechtlicher Sicht zu bewerten. Geprueft wird, ob diese Regelung geeignet ist, in kurzfristiger Hinsicht einen Beitrag zur Konfliktentschaerfung und in mittel- und langfristiger Perspektive einen Beitrag zur Herstellung der Rechtsstaatlichkeit sowie zu Versoehnung und Demokratisierung zu leisten. Zudem wird in einem Exkurs die Funktion des suedafrikanischen Modells durch Hinweise auf das praktische Wirken der Wahrheits- und Versoehnungskommission veranschaulicht.
ISBN: | 9783039104833 |
Publication date: | 3rd December 2004 |
Author: | Daniel Jaggi |
Publisher: | Lang, Peter, AG, Internationaler Verlag der Wissenschaften an imprint of Lang, Peter, AG, Internationaler Verlag der Wissen |
Format: | Paperback |
Pagination: | 455 pages |
Series: | Europaische Hochschulschriften : Reihe 2: Rechtswissenschaft |
Genres: |
African history Political science and theory Jurisprudence and general issues |