Es gibt Menschen, die sich permanent am Abgrund wähnen. Für andere hingegen geht es immer bergauf. Selbst in schwersten Krisenzeiten verlieren sie die Hoffnung nicht, glauben an Heil und Besserung. Das Wort für diese Haltung lautet: Zuversicht. Wer zuversichtlich auf sein Leben blickt, sieht die Möglichkeiten, das Offene, die Gelegenheit, die es am Schopfe zu packen gilt. Aber wie kommt sie zustande, diese Art des In-der-Welt-Seins? Was sind ihre Voraussetzungen, ihre Bedingungen? Ist der Zuversichtliche letztlich ein religiöser Mensch? Oder wohnt in ihm vielmehr die Gewissheit, dass nicht Kontrolle, sondern gerade umgekehrt das Unverfügbare der Schlüssel für eine von Hoffnung getragene Welthaltung ist? Es diskutieren der Soziologe Hartmut Rosa ('Unverfügbarkeit') und der Wissenschaftsjournalist Ulrich Schnabel ('Zuversicht'). Mod.: Susanne Fritz. Ein Gespräch im Rahmen der phil.COLOGNE 2019.
Gemeinsinn - die Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts
Klimawandel, Pandemien und Verschwörungsdenken stellen unsere Gesellschaft vor eine enorme Zerreißprobe. Um sie zu meistern, braucht es nicht mehr Technik oder Wettbewerb, sondern die Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts: Gemeinsinn. Diese vergessene Tugend ist in uns allen angelegt, wie sich in psychologischen Experimenten oder dem Beispiel von Stammesvölkern zeigt. Doch es braucht den richtigen politischen Rahmen, um sie wieder zu stärken. Bestseller-Autor Ulrich Schnabel verwebt Erkenntnisse aus Anthropologie und Sozialpsychologie, Ökologie und Ökonomie - und zeigt, warum Gemeinschaft Leben verlängert, wie Kooperation gelingt und warum individuelle Freiheit nur in Gesellschaften gedeihen kann, die einen gemeinsamen Konsens finden.
'Ulrich Schnabel ist ein großer Wurf gelungen - berührend und klug, analytisch und anschaulich liefert er Antworten auf die Zukunftsfrage der Menschheit: Wie gelingt die kollektive Krisenbewältigung im Geist der Freiheit und wie die Kooperation ohne Zwang?' Bernhard Pörksen, Autor von 'Die Kunst des Miteinander-Redens'