Max Czolleks legendäre Bücher 'Desintegriert Euch!' und 'Gegenwartsbewältigung' streuten lustvoll Zweifel an den deutschen Narrativen von Integration bis Leitkultur. Scharf, gewitzt und an jeder Stelle überraschend, schließt Versöhnungstheater diesen Kreis, wenn es nach der aktuellen Erinnerung an die Verbrechen der Vergangenheit fragt. Nach weltweit bewunderten Gesten der deutschen Selbstvergewisserung vom Warschauer Kniefall bis zum Holocaust-Mahnmal hat sich in letzter Zeit einiges verändert: Der Militärhaushalt feiert eine Zeitenwende und Bundespräsidenten sprechen auf Israelreise unaufgefordert von 'Versöhnung'. Deutschland ist wieder wer, auch weil es sich so mustergültig an den Holocaust erinnert. Herzlich willkommen zum Versöhnungstheater!
Max Czollek's De-Integrate! is a polemical, often humorous examination of Jewish life in contemporary Germany that speaks to the position of minorities the world over. Rooted in sociological theory, the book offers an engaging and approachable critique of Germany's much-lauded traditions of memory culture and Vergangenheitsbewältigung-its 'successful' negotiation of its Nazi past.
Although modern Reunified Germany presents itself as having overcome historical trauma and integrated its now diverse, multicultural society, Czollek argues that this public image is merely a 'Theater of Integration:' showcasing those minoritized stories to bolster Germany's positive self-image, while sidelining the true potential of the country's radical diversity. Czollek posits that today's German minorities must embrace their differences and 'de-integrate' from mainstream society in order to counter the rise of rightwing nationalism.
On the one hand a stirring look at integration, belonging, and cultural diversity, and on the other a passionate denunciation of bigotry and virulent nationalism, De-Integrate! speaks across cultural, racial, and national divisions and points to a livelier future for all of us.
In Zeiten der Krise leiden Gesellschaft und Vielfalt. Für Max Czollek bieten staatstragende Konzepte wie 'Leitkultur' oder 'Integration' darauf keinerlei Antwort. Nach seiner viel diskutierten Streitschrift 'Desintegriert euch!' entwirft Czollek nun das Modell für eine veränderte Gegenwart: Wie muss sich die Gesellschaft wandeln, damit Menschen gleichermaßen Solidarität erfahren? Welche liebgewonnenen Überzeugungen müssen wir alle dafür aufgeben? Max Czollek trifft ins Herz des Jahres 2020 - diese Polemik ist sein Schrittmacher.
In Inglourious Poets liest der Lyriker und Essayist Max Czollek Gedichte aus einem Jahrzehnt. Dabei folgt seine Auswahl seinem Konzept wehrhafter Poesie, mit welchem er das Grenzgebiet von Ästhetischer und gesellschaftlicher Praxis auslotet - zwischen Trauer und Angst, Wut und Angriff. Die Texte sind den Büchern 'Druckkammern' (2012), 'Jubeljahre' (2015) und 'Grenzwerte' (2019) entnommen, die allesamt im Verlagshaus Berlin erschienen sind. Kommt, hört, werdet Teil der Inglourious Poets!
Hierzulande herrschen seltsame Regeln: Ein guter Migrant ist, wer aufgeklärt über Frauenunterdrückung, Islamismus und Demokratiefähigkeit spricht. Ein guter Jude, wer stets zu Antisemitismus, Holocaust und Israel Auskunft gibt. Dieses Integrationstheater stabilisiert das Bild einer geläuterten Gesellschaft - während eine völkische Partei Erfolge feiert. Max Czollek entwirft eine Strategie, das Theater zu beenden: Desintegration.