Ein Kind verschwindet. Dabei hat die Mutter den Jungen nur einen kurzen Moment aus den Augen gelassen. Die Ermittler Ben Neven und Christian Sandner machen sich auf die Suche nach dem fünfjährigen Jannis. Zeugen erinnern sich, dass ein Mann mit einem Teddybär auf dem Arm das Kind während des Flohmarkts in der Grundschule angesprochen hat. Schnell wird den Ermittlern klar, dass sich die schlimmsten Befürchtungen bewahrheiten. Und nicht nur das: es scheint einen direkten Zusammenhang mit der nie aufgeklärten Entführung eines weiteren Kindes zu geben.
Mit literarischer Behutsamkeit nähert sich Jan Costin Wagner im Auftakt zu seiner neuen Reihe gleich mehreren brisanten gegenwärtigen Themen.
Auf dem Marktplatz von Turku steigt ein junger Mann in einen Brunnen, nackt und offenbar verwirrt. Er hat ein Messer bei sich. Im Nachhinein kann sich niemand mehr erklären, warum es dazu kam, dass einer der herbeigeeilten Polizisten ihn erschoss - am wenigsten der Schütze selbst. Er möchte mehr über das Opfer erfahren und wendet sich an seinen Kollegen Kimmo Joentaa. Kimmo überbringt den Eltern die Nachricht vom Tod ihres Sohnes und stößt dabei auf die Spuren einer Katastrophe, die mehrere Leben tiefgreifend verändert hat.
Es ist Anfang Mai und im finnischen Turku fällt der letzte Schnee des Jahres. Langsam bedeckt er das Autowrack, in dem eine Elfjährige ums Leben kam, und die Parkbank, auf der zwei Unbekannte liegen, als würden sie schlafen. Kimmo Joentaa nimmt die Ermittlungen in beiden Fällen auf und stößt auf Menschen, die zunächst nichts miteinander zu verbinden scheint: einen Architekten, der den festen Glauben an die Symmetrie des Lebens verliert, einen Investmentbanker, der sich im Dickicht seines Doppellebens verliert, und einen Schüler, der unaufhaltsam auf einen Amoklauf zusteuert. Fast zu spät erkennt Kimmo, dass seine Aufgabe nicht die Suche nach einem Mörder ist, sondern die nach den verbindenden Linien in einem fatalen Beziehungsgeflecht.