Innerhalb der philologischen Deutungen von Chaucers Troilus and Criseyde existieren eine Reihe kontrovers diskutierter Problemstaende, etwa die proverbiale Redeweise des Pandarus, die Charakterzeichnungen der Criseyde und des Troilus oder die Spannungen zwischen der Haupthandlung und dem sogenannten Epilog. Bisherige methodische Ansaetze, die meist auf Beobachtungen frueh- und hochmittelalterlicher oder gar antiker Sprach- und Denktheorien basierten, konnten die erkannten Widerspruechlichkeiten keiner befriedigenden Loesung zufuehren. Die diagnostizierte Defizienz vor allem allegorisch-exegetischer beziehungsweise boethianischer Erklaerungsversuche wird in der vorliegenden Untersuchung durch die Konfrontation des literarischen Werkes mit einer ihm synchronen spaetmittelalterlichen Kulturkonstituente, der philosophischen Denkbewegung des Nominalismus, ueberwunden. Das Einbringen dieser Folie des bestimmenden philosophischen Superstrats des 14. Jahrhunderts erhellt die spezifisch spaetmittelalterliche Eigenart von Chaucers Werk. Die genannten Aporien der Forschung hinsichtlich Sprache, Charakterzeichnung und Struktur werden als Auspraegungen eines originellen, literarischen Nominalismus des Dichters erklaerbar.
ISBN: | 9783631430033 |
Publication date: | 1st November 1990 |
Author: | Richard J Utz |
Publisher: | Peter Lang Edition an imprint of Lang, Peter, GmbH, Internationaler Verlag der Wiss |
Format: | Paperback |
Pagination: | 266 pages |
Series: | Regensburger Arbeiten Zur Anglistik Und Amerikanistik |