Aus juristischer Sicht ist Rechtsmissbrauch eine lastige Randfigur, die ausnahmsweise eine Korrektur des Rechts im Einzelfall ermoglicht. Distanziert man sich vom binaren Rechtscode, so wird ein viel tiefer liegendes Problem sichtbar: Rechtsmissbrauch ist der Wiedereintritt (re-entry) der Unterscheidung Recht/Unrecht in sich selbst. Das Rechtssystem kann das Paradoxieproblem nur um den Preis negativer Selbstreferenz losen, und dies fuhrt auf Antinomien im System zuruck. Fallstudien zum Zivilrecht, Europarecht und Kartellrecht zeigen, dass die Figur des Rechtsmissbrauchs eine Rolle spielt, wenn sich Berechtigte widerspruchlich verhalten. Darunter fallen inkonsistente Selbstdarstellungen ebenso wie das gleichzeitige Nutzen und Unterlaufen von Moglichkeitsbedingungen.
ISBN: | 9783161575945 |
Publication date: | 4th November 2019 |
Author: | Roman Guski |
Publisher: | Mohr Siebeck |
Format: | Hardback |
Pagination: | 779 pages |
Series: | Heidelberger Rechtswissenschaftliche Abhandlungen |
Genres: |
Methods, theory and philosophy of law Private or civil law: general Company, commercial and competition law: general Family law Financial law: general Property law: general Taxation and duties law Law of torts, damages and compensation Law: wills, probate, succession, inheritance |